Liebe Interessierte,
wie berichtet, war Bischof Nestor am letzten Wochenende zwei Tage in Emmerich.
Er hat auf uns einen gesunden und ausgeglichenen Eindruck gemacht und hat sich gefreut, hier zu
sein.
Leider war die Zeit dieses Mal zu knapp, um gemeinsam einen Gottesdienst zu feiern. Für den nächsten Besuch
ist das auf jeden Fall wieder geplant und auch eine Möglichkeit der Begegnung im Anschluss daran im größeren Rahmen.
Im Kreis von 15 interessierten Zuhörenden
hat er am Samstag über die Zustände im Land, in der Diözese und der Stadt Alindao berichtet. Die Sicherheitslage in der Zentralafrikanischen Republik hat sich seit dem Beginn der Rebellenkämpfe 2012
nur in der Hauptstadt verbessert. Dort gibt es inzwischen wieder eine funktionierende Rechtsstaatlichkeit und es ist dort möglich einen weitestgehenden normalen Alltag zu leben. Je weiter man jedoch
ins Hinterland reist, desto größer wird die Gefahr von Rebellen angegriffen und ausgeraubt oder gar getötet zu werden. Die Region in der die Diözese Alindao liegt, hat sehr viele Bodenschätze, wie
Diamanten, Öl und Gold. Aus diesem Grund halten sich hier besonders viele Rebellen auf, um selbst diese Rohstoffe zu gewinnen oder gezielte Überfälle durchzuführen. In der Stadt Alindao leben
weiterhin ca. 17.000 Menschen in einem Flüchtlingslager rund um die Kirche und Missionsstation. Die Menschen trauen sich nicht zurück in ihre umliegenden Dörfer, zumal diese Orte allesamt geplündert
und niedergebrannt sind. Das Leben im Camp verläuft friedlich und die Menschen versuchen gemeinsam, den Tagen etwas Struktur zu geben. Das feiern der Heiligen Messe gehört sicherlich dazu.
Verschiedene Hilfsorganisationen wie das UNHCR, Caritas und Ärzte ohne Grenzen sichern das Überleben der Geflüchteten durch Hilfslieferungen, Brunnen und medizinische Versorgung. Zu Beginn des neuen
Schuljahres im Herbst ist es Bischof Nestor ein großes Anliegen, die Schule in Alindao wieder in Betrieb zu nehmen. Das Gebäude ist vorhanden, doch fehlt es an Möbeln und Material und geeigneten
Lehrkräften. Eine Lehrkraft kostet ein Monatsgehalt von rund 55€. Unsere Spenden fließen aktuell genau in dieses Vorhaben.
Bischof Nestor wurde gefragt, vorher die
Menschen in diesen Zeiten die Hoffnung schöpfen und die Kraft nehmen, jeden Morgen wieder aufzustehen und weiterzumachen. Es sei das Vertrauen auf Gott, dass er irgendwann den Frieden nach Alindao
bringen würde und sich dann alles zum Guten wenden würde.
Wir fühlen uns weiterhin gegenseitig im
Gebet mit unserer jeweiligen Partnergemeinde eng verbunden!
Eine weitere Frage war, wie er und die
Menschen damit zurechtkommen, immer wieder um "Almosen" und Spenden bitten zu müssen und nicht die Möglichkeit haben, etwas aus eigenen Mitteln aufzubauen. Dazu antwortete er, das sei ein ewiger
Kreislauf und auch Teufelskreis in ihrem Land. Nach Jahren der Kämpfe und Vertreibung gäbe es immer auch Jahre mit vermeindlichem Frieden, in denen ein Aufbau durchaus möglich sei und die
wirtschaftliche Lage besser würde.
Es käme aber nie zu einer andauernden
politischen Stabilität, so dass die Menschen in ihren Bemühungen immer wieder zurück geworfen würden. Eine Lösung dafür könnte nur weltpolitisch erreicht werden, da aber gibt es so unterschiedliche
Interessenslagen, dass es wohl kaum erreichbar ist.
So bleibt den Menschen nichts anders, als
sich mit ihrer Situation zu arrangieren und die gebotenen Hilfen anzunehmen.
Liebe Mitstreiter
*innen,
so dürfen auch wir nicht aufgeben, immer
weiter zu machen mit unserer Unterstützun, sowohl mental aber auch durch persönlichen Einsatz und Spenden. Wenn wir so zumindest einen kleinen Hoffnunggsschimmer nach Alindao bringen können, ist
schon viel erreicht.
Das unermüdliche Team von kreativen und
fleißigen Menschen der "Kreativgruppe" bietet beim Pfarrfest Liebfrauen am 25.8.2019 wieder wunderschöne, selbstgemachte Artikel zugunsten unserer Partnergemeinde an. Bitte machen Sie Werbung
dafür.
Wir verblieben mit lieben Grüßen,
Rita und Maria